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"Hebräisches Evangelium und synoptische Überlieferung":

Zwiep, Arie: "Hebräisches Evangelium und synoptische Überlieferung. Untersuchungen zum hebräischen Hintergrund der Evangelien". Soteria 29/2012, 90-91 

"Ich bin ehrlich gesagt noch nicht überzeugt, dass die von Baltes vorgeschlagene Lösung für das synoptische Problem auch für die Evangelien in ihrer Gesamtheit anwendbar ist. Dafür wäre eine allumfassende Untersuchung aller Texte notwendig. Auch ist nicht klar, ob wir bei einem angenommen hebräischen Hintergrund der Evangelien an eine mündliche oder eine schriftliche Form denken sollten. [...] das Verdienst dieser Arbeit liegt aber meiner Ansicht auch nicht darin, dass wir nun endlich die Lösung für das syoptische Problem gefunden hätten. Sondern wohl eher darin, dass sie deutlich macht, dass wir als neutestamentliche Forscher einen blinden Fleck haben im Blick auf die Möglichkeit, dass ein hebräischer Kontext vieles erklären kann, was ansonsten unerklärt bliebe. Eine Studie von Format also, die die Gemüter noch lange bewegen wird und hoffentlich viele neue Einsichten bringt in den Entstehungsprozess der Evangelien, und die uns näher heranbringt an den Punkt, an dem diese ursprünglich begonnen hat: Bei Jesus selbst und seinen Nachfolgern der ersten Stunde." (Arie Zwiep, Dozent für Neues Testament und Hermeneutik an der Freien Universität Amsterdam)

 

Thiessen, Jacob: "Hebräisches Evangelium und synoptische Überlieferung. Untersuchungen zum hebräischen Hintergrund der Evangelien". Jahrbuch für evangelikale Theologie 26/2012, 261-263

"Das Studium der sehr umfangreichen Dissertation von Baltes bringt großen Gewinn mit sich. Die Arbeit vermittelt viel Hintergrundwissen (nicht nur) zu den neutetsamentlichen Evangelien, stellt aber auch manche Theorie zur Entstehung der synoptischen Evangelien in Frage oder relativiert sie zumindest. Andererseits sollte meines Erachtens u.a. stärker die Möglichkeit beachtet werden, dass auch z.B. Texte, die weniger "hebräisch" oder "jüdisch" sind, zumindest inhaltlich [...] ursprünglich sein könnten. Auch muss derjenige, der in seiner Formulierung der hebräischen Sprache nicht ganz so nahe steht, dem anderen gegenüber nicht unbedingt sekundär sein, wenn man nicht die redaktionelle "Abhängigkeit" so sehr ins Zentrum stellt, wie es Baltes manchmal zu tun scheint. Denn es handelt sich ja wohl nicht um eine ursprüngliche Wort-für-Wort-Aufzeichnung..." (Jacob Thiessen, Professor für Neues Testament an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel)

 

Joosten, Jan: "Hebräisches Evangelium und synoptische Überlieferung. Untersuchungen zum hebräischen Hintergrund der Evangelien". Revue d'Histoire et de Philosophie Religieuses 92/2012, 523-524

"Man muss den Mut anerkennen, dass ein junger Neutestamentler eine interdisziplinäre Fragestellung dieser Größenordnung in Angriff nimmt. Dem Autor mangelt es dabei nicht an Ernsthaftigkeit, wovon schon die Bibliographie von über 50 Seiten zeugt. [...] Dennoch ist es wenig wahrscheinlich, dass das Werk ähnliche Wirkung haben wird wie etwa die Werke von Matthew Black [...] oder Josef Fitzmyer [...]. Selbst für den Fall, dass die Hypothese von einer hebräischen Tradition, die den synoptischen Berichten zugrunde liegt, tatsächlich von Interesse ist, dann ist sie hier nicht mit der nötigen Sachkenntnis verteidigt worden. Die Präsentation der hier vorgestellten hebräischen Quellen, die den Ausgangspunkt bilden, entstammt vollständig zweiter Hand. Die diffizilen Fragen des semitisierenden Griechisch der Evangelien werden in einer fantasierenden Weise behandelt, und ohne ein wirkliches Verständnis der Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Schließlich jedoch bietet die Rekonstruktion der hebräischen Vorlagen für die ausgewählten Periokopen endgültig der Kritik die offene Flanke: Denn es handelt sich dabei um eine sehr unglückliche Mischung aus mischnischen und biblischem hebräisch, einmal abgesehen von Fehlern in der Punktuation und der Syntax.

Es mag sein, dass es lohnenswert ist, sich der synoptischen Frage neu zuzuwenden. Aber sollte dies der Fall sein, dann ist das nicht das Verdienst der hier vorgelegten philologischen Arbeit. Das Verdienst dieser Arbeit liegt darin, dass sie das "hebräische Evangelium" wieder auf die Tagesordnung gebracht hat, und dass sie einige grundlegende Aspekte aufgezeigt hat, denen nachzugehen sich lohnen wird. Es bleibt aber anderen überlassen, diese Hypothese in überzeugender Weise zu begründen und den exegetischen Ertrag aufzuzeigen, der davon zu erhoffen ist." (Jan Joosten, Professor für Altes Testament an der Universität Straßburg)

Siegert, Folker: "Hebräisches Evangelium und synoptische Überlieferung. Untersuchungen zum hebräischen Hintergrund der Evangelien". Theologische Revue 108/2012, 381-383

"Mit großem gelehrten Aufwand, der zumindest auf Laien seinen Eindruck nicht verfehlen wird, ist hier die Geschichte so geschrieben worden, wie ein gewisser, sich am heutigen Israel orientierender Biblizismus sie gern hätte. Die semitischsprachigen Äußerungen Jesu, die das NT uns in Transkription aufbewahrt, und zwar ausschließlich auf Aramäisch, werden [...] in einer höchst willkürlichen Apologetik (um es einmal so zu nennen) hebraisiert, inmitten eines so gut wie unbrauchbaren Wustes von Gelehrsamkeit. [...]

So mag denn dieses Buch als Übersicht über die Bemühungen neuzeitlicher Gelehrter taugen, sich Worte anhand des Hebräischen plastischer zu machen - sozusagen als universitäre Andachtsübung. In weiten Teilen ist es ohnehin eine Doxologie des früher Gesagten [...] Ein Sammelwerk ist entstanden, das uns, in Nachfolge und Überbietung des von der kritsichen Forschung fallen gelassenen "hebräischen Matthäus", einen "hebräischen Jesus" beschert." (Folker Siegert, Professor für Neues Testament an der Universität Münster)

 

Mack, Matthias: "Baltes, G.: Hebräisches Evangelium und synoptische Überlieferung. Untersuchungen zum hebräischen Hintergrund der Evangelien". Bibel und Gemeinde 2/2013,

"Dass dies eine wissenschaftliche Arbeit auf hohem Niveau ist, zeigt sich neben den eingehenden Untersuchungen auch an den umfangreichen Registern und Verzeichnissen im Anhang des Buches. Dennoch ist gerade diese Art der Arbeit eine Hürde für interessierte Mitarbeiter in den Kirchen und Gemeinden, denn sie setzt neben altsprachlichen Kenntnissen auch ein umfangreiches Wissen zur synoptischen Thematik und der jüdischen Umwelt des Zweiten Tempels voraus. Es wäre zu wünschen, dass diese die relevanten Inhalte an die Mitarbeiter ihrer Kirche und Gemeinde in einer für alle verständlichen Sprache weitergeben." (Matthias Mack, M.Th. UNISA)

 

Ochs, Christoph: "Baltes, G.: Hebräisches Evangelium und synoptische Überlieferung. Untersuchungen zum hebräischen Hintergrund der Evangelien". Theologische Literaturzeitung 108/2013, 565-568

"Obwohl er zurückhaltend bleibt, ein eigenes synoptisches Modell zu entwickeln, schlägt er dennoch fünf Stemmata [Skizzen zur Veranschalulichung synoptischer Beziehungen] vor, was den "vorläufigen" Charakter seines Modells  schließlich doch etwas unwahrscheinlich macht, da er nicht von historischen Überlegungen zu Entstehungsprozess und Zeitabläufen der redaktionellen Stufen begleitet ist. Auch seine Methodik kann in Frage gestellt werden: Denn die Rückübersetzung ins [Hebräische] kann natürlich, wie er durchaus einräumt, bestenfalls Konjektur bleiben. [...]   Es muss jedoch zu seiner Verteidigung gesagt werden, dass Baltes sich dieser methodischen Schwierigkeiten durchaus bewusst ist und daher mit großer Sorgfalt und bemerkenswerter Gelehrsamkeit vorgeht. [...]

Sein Ansatz bringt überzeugende und plausible Ergebnisse hervor, und deshalb sollte er, insbesondere im Blick auf den multilingualen (semitischen) Hintergrund der Evangelien, nicht vorschnell vom Tisch gewischt werden. Die beiden wichtigsten Errungenschaften dieser Studie sind: 1. Ein überzeugender Nachweis der Multilingualität im Israel des ersten Jahrhunderts mit einer weitaus größeren Bedeutsamkeit des Hebräischen, als die meisten Neutestamentler heutzutage einräumen würden. 2. Der Nachweis, dass eine Rückübersetzung (insbesondere des Matthäusevangeliums) möglich und auch ertragreich ist und möglicherweise auf einen  semitischen Sprachhintergrund der Evangelien allgemein und des Matthäus im Besonderen hindeutet. In diesem Sinne stellt diese Studie ein wichtiges methodisches Unterfangen auf dem Feld der synoptischen Forschung dar, die unter Forschern der synoptischen Frage und der Matthäusforschung nicht unberücksichtigt bleiben sollte." (Christoph Ochs, Research Assistant, Universität von Nottingham)

Baum, Armin: "Der semitische Sprachhintergrund der Evangelien und die Urevangeliumshypothese: Überlegungen im Anschluß an Guido Baltes". Theologische Beiträge 44/2013, 306-323

"Die von Baltes [...] durchgeführte Bestimmung der jeweiligen Nähe des griechischen Textes zur hebräischen (oder aramäischen) Ausdrucksweise ist insgesamt überzeugend und in ihrer Gründlichkeit und Vollständigkeit erhellend. Erstens macht sie die semitische Herkunft der Evangelientexte in einer Weise sichtbar, wie dies eine weniger aufwendige Lektüre des griechischen Wortlauts nicht leisten könnte. Zweitens belegt sie anhand mehrerer Perikopen, dass der semitische Sprachhintergrund der Evangelien in der synoptischen Tripeltradition nicht nur aramäisch war. Drittens relativiert sie zur synoptischen Frage einen älteren Erkenntnisstand. [...] Baltes zufolge formulierte Markus nicht semitischer, sondern insgesamt weniger semitisch als Matthäus und Lukas. Die von Baltes vorgetragenen Argumente sind gewichtig. [...]

Guido Baltes hat auf den Spuren Adolf Schlatters einen weiterführenden Beitrag zur Evangelienforschung vorgelegt. Mit größter Umsicht hat er den hebräischen Sprachhintergrund der Evangelien sichtbarer gemacht und mit seiner linguistischen Analyse die synoptische Vorlagenhypothese verstärkt. Wie sich die von Baltes erarbeiteten Ergebnisse mit anderen Befunden zur synoptischen Frage [...] verknüpfen lassen, muss weiter diskutiert werden" (Armin Baum, Professor für Neues Testament an der Freien Theologischen Hochschule Gießen)

Lindemann, Andreas: "Neue Literatur zum 'synoptischen Problem'." Theologische Rundschau 80/2015, S. 214-250 (insbes. 233-236)

"Versuche, neue Antworten auf die mit dem Synoptischen Problem verbundenen offenen Fragen zu finden, sind unter allen Umständen zu begrüßen. Aber es wird schwierig, wenn die gefundenen Antworten von derart komplizierten Modellen ausgehen und zu so komplizierten Ergebnissen kommen, wie es in B.s ja durchaus sorgsam angelegter Untersuchung der Fall ist. Insofern ist das [...] Buch letztlich wohl doch nicht weiterführend." (Andreas Lindemann, Professor em. an der kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel).

 

 

     

 

   
© Dr. G. Baltes / T. Schröder

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